Drei Versicherungen benötigt man (zumindest) für die Reise:

  1. KFZ-Versicherung
  2. Krankenversicherung
  3. Private Haftpflichtversicherung

Jedem bleibt es selber überlassen, ob er noch weitere Versicherung benötigt (oder glaubt, sie zu benötigen). Mir fällt da z.B. eine Rechtschutzversicherung ein, aber es gibt natürlich noch weitere Versicherungen wie eine Transportversicherung für den Schiffstransport, eine Diebstahlversicherung etc. Für die Hinreise in die USA haben wir eine Transportversicherung abgeschlossen. Die anderen Versicherungen haben wir nicht abgeschlossen.

Kfz-Versicherung

Wir hoffen, dass wir auf der Reise die Kfz-Versicherung für die jeweiligen Länder an den Grenzen abschließen können. Grundsätzlich kann man so was auch von Deutschland aus erledigen, aber dann sollte man zumindest die Zeiten kennen, in denen man in den entsprechenden Ländern ist. Im Augenblick kenne ich nur den Zeitpunkt der Einreise in Mexiko. Und dort kann man die Versicherung an der Grenze abschließen.

Außerdem ist es natürlich teurer, die Versicherung bereits in Deutschland abzuschließen (die Makler wollen auch was verdienen). Deshalb lassen wir die Versicherungsfrage auf uns zukommen und werden dann fallweise uns kurz vor der Einreise in die entsprechenden Länder informieren. Eine Informationsquelle hierzu ist die Webseite des „Panamericana-Forum“, wo man über die Suchfunktion diverse Auskünfte hierzu bekommt. Eine weitere Quelle ist die Webseite „Panamericanainfo.com“. Hier wird auf diverse weitere Webseiten verwiesen, auf denen man u.a. ausführliche Informationen zur Kfz-Versicherung bekommt.

Nun beginnt unsere Reise in den USA im Hafen von Baltimore. Ob man sich dort eine Versicherung „besorgen“ kann ??????? Um dieses Problem zu umschiffen, haben wir uns die USA-Kfz-Versicherung bereits zu Hause besorgt.

Wir kennen vier Versicherungsmakler, die so was anbieten.

  1. Tourinsure (tourinsure.de) aus Hamburg.
  2. Nowag-Versicherungen in Platanenering 15b, 6311o Rodgau
  3. Alessie-Versicherung (alessie.com) in Elioplaats 174, 3068 Rotterdam
  4. Sea-Bridge (seabridge-tours.de) in Wilhelm-Heinrich-Weg 13, 40231 Düsseldorf. Über Sea-Bridge haben wir den Womo-Transport in die USA abgewickelt. Sea-Bridge bietet zusätzlich auch Kfz-Versicherungen (und Transportversicherungen) an.

Wir haben Anfang Dez. 2012 die Versicherungsbedingungen bei Nowag und Alessie angefragt. „Witzigerweise“ arbeiten beide mit dem gleichen Versicherungsmakler in der USA zusammen (Chartis Property Casualty Co). Es dauerte immerhin bis Ende Januar, bis wir die Angebote erhalten haben, wobei die Angebotspreise sehr unterschiedlich sind.

Sea-Bridge bietet nur Versicherungsdauern von 3 und 6 Monate an, wobei eine Versicherung über 2 mal 6 Monate bei einem Fahrzeugwert von 45 000 US$ immerhin 3000 € kostet. Bei Nowag hätte eine Einjahrespolice mit Teil- und Vollkasko (Zeitwert 68000 US$) 4100 € gekostet. Letztlich haben wir dann über Alessie abgeschlossen mit 1100 € für die Einjahrespolice (mit Teil- und Vollkasko). Die Preise unterscheiden sich damit sehr, wobei es einen großen Unterschied macht, ob ein Toyota Hilux versichert werden soll oder ein Hilux Camper (in allen Fällen hatte der Versicherungsmakler in den USA ein Bild des Fahrzeugs).

Womo zu Hause abmelden, ja oder nein

Während der Reise benötigt man (eigentlich) keine deutsche Kfz-Anmeldung (Steuer und Kfz-Versicherung), fährt man doch außerhalb des Geltungsbereichs der grünen Versicherungskarte herum. Es gibt deshalb laut panamericana-forum eine Reihe von Reisenden, die Ihr Fahrzeug während der Reise zu Hause abmelden.

Bei den Reisevorbereitungen bin ich aber unschlüssig bzgl. dieses Punktes geworden. So teilte mir ein Seabridge-Mitarbeiter mit, dass Voraussetzung für deren amerikanische Kfz-Versicherung sei, dass das Womo in Deutschland während der Reise angemeldet bleibt (warum auch immer).

Vor langen Jahren bin ich mal durch die USA gereist mit einem in Amerika gekauften Auto. Wir kannten in Tulsa/Oklahoma über einen Freund von dort eine Reihe von Leuten, über die wir das Fahrzeug gekauft haben. Wir hatten deshalb auch eine amerikanische Adresse. Mein amerikanischer Freund kannte sogar den Versicherungsvertreter, der uns die Police verkauft hat. Deshalb dachte ich, dass bzgl. der Versicherung alles in Ordnung ist. Erst am Ende der Reise haben wir dann erfahren, dass die Versicherung unseren Antrag abgelehnt hat. Den Grund haben wir nicht erfahren (das Geld haben wir auch nicht wiederbekommen). Wir sind damit 8 Wochen ohne Kfz-Versicherung durch die USA gereist.

Die Versicherungsbedingungen in den USA scheinen komplett anders zu sein als bei uns. Da ich aus dieser Erfahrung vorsichtig geworden bin, habe ich die Seabridge-Bemerkung ernst genommen.

Der ADAC gibt auch diverse Merkblätter mit Reiseinformationen heraus. In diesen rät er dringend, dass Auto während der Reise nicht abzumelden, und zwar für alle Länder in Nord- Mittel- und Südamerika. Es könne sonst zu erheblichen Problemen bei der Einfuhr in die diversen Länder kommen. Diese Aussage steht komplett im Gegensatz zu den Auslassungen auf dem panamericana-forum.

Nach Amerika ist Australien angesagt, und dort muss man an der Grenze ein Carnet vorweisen (Carnet de Passages). Über den ADAC kann man (auch von unterwegs) ein solches Carnet bekommen, allerdings ist die Voraussetzung dafür, dass das Womo in Deutschland angemeldet ist. Ein aktueller TÜV sei nicht erforderlich.

Das alles hat uns dazu bewegt, das Womo während der Reise nicht abzumelden. Erleichter wurde diese Entscheidung dadurch, dass unserer Versicherungsmakler hier versicherte, dass wir nur nachweisen müssen, dass das Womo Europa verlassen hat. Dann würden wir das Versicherungsgeld wiederbekommen. Wir zahlen damit nur die Steuer „umsonst“. Als Pickup (LKW) ist der Steuersatz zum Glück nicht so groß, dass ich diese Zahlung verschmerzen kann.

Transportversicherung

 

Sea-Bridge bietet Transportversicherungen für den Seetransport an. Man muss 0,9% des Zeitwertes zahlen (z.B. 450 € bei einem Zeitwert von 50 000 €). Bei meinem Womo-Versicherer in Deutschland (freizeit-schwarz.de) kostet die Versicherung 100 €, deshalb haben wir die (zumindest für die Hinreise) bei Freizeit-Schwarz gebucht. Wir werden unterwegs entscheiden, ob wir die weiteren Seetransporte ebenfalls versichern werden.

Krankenversicherung

Die „normalen“ Reisekrankenversicherungen gelten nicht für Langzeitreisen. Nun sind wir als Beamte über die Beihilfe und einer privaten Krankenversicherung versichert. Wir würde darüber – zumindest im Rahmen der in Deutschland üblichen Sätze – auch die Auslandskrankenkosten bezahlt bekommen. Allerdings hätte dies zur Folge, dass wir alle Arztrechnungen (u. sonstige Belege) hätten ins Deutsche übersetzen müssen, was uns zu kompliziert ist. Deshalb haben wir für die Reisedauer eine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen. Das hat den angenehmen Nebeneffekt, dass wir während des Auslandsaufenthaltes die private Krankenversicherung auf die „große Anwartschaft“ zurücksetzen können. Wir zahlen dann deutlich geringere Monatsbeiträge und können bei Rückkehr ohne jede Einbuße wieder in die Krankenversicherung hineinkommen (ich hoffe, es klappt auch so).

Wie bei allen privaten Versicherungen ist die Bandbreite der Kosten sehr groß. Eine sehr ausführliche Webseite hierzu findet man unter reiseversicherung.com, auf der man für diverse Versicherungsanbieter die Konditionen sehr gut vergleichen kann.

Für den Nordamerika-Aufenthalt (10 Monate) war für uns beide die Axa-Versicherung die günstigste. Für den Rest der Reise (außerhalb Nordamerika) werden wir uns bei Protrip versichern lassen (54 €/Monat). In allen Fällen ist das nur eine „Rumpfversicherung“, die nur die notwendigen Krankenkosten bezahlt. Kompliziertere Sachen (vor allem bei den Zähnen) sollte man vorab oder während eines Deutschlands Aufenthaltes bei uns durchführen.

Wir werden z.B. am Ende 2013 für drei Wochen wieder in Deutschland sein. Wir haben bereits jetzt entsprechende Zahnarzttermine reserviert, um eventuell notwendige Behandlungen durchführen zu lassen.

Private Haftpflichtversicherung

Dies ist ja ein unbedingte „Mussversicherung“. Was ich nicht vorab wusste ist, dass (oft) nur ein einjähriger Aufenthalt in Nicht-EU-Länder mit versichert ist. Deshalb sollte man sich vorab bei seiner Versicherung danach erkundigen und fallweise die Versicherung abändern (so haben wir das getan). Jetzt sind wir für maximal drei Jahre Auslandsaufenthalt versichert.